St. Martin, der Stein vom Herzen, Klangfarbe und das Verlieren des Glaubens – Rundbrief / Newsletter 6. November 2023
Liebe Angehörige und Freunde von St. Elisabeth, der katholischen Gemeinde deutscher Sprache in Budapest,
Das allernächste gleich vorweg: Samstag, 11. November, die große Martinsfeier der beiden deutschsprachigen christlichen Gemeinden in Budapest. Beginn um 16:00 Uhr in der evangelischen Kirche am Bécsi kapu tér: Kinder der Deutschen Schule Budapest bringen ein kleines Martinsspiel zur Aufführung. Anschließend großer Laternenumzug mit Pferd und Blasmusik – und am Ende Martinsgebäck gegen eine Spende für ein Sozialprojekt und warme Getränke. Bitte nach Möglichkeit eigene Becher für die Getränke mitbringen. Siehe Anhang „2023 Martin.pdf“
Das Fest des heiligen Martin war früher der Wendepunkt zum Advent. Noch keine Laterne für den Umzug? Hier gibt es Bastelanleitungen: https://martin-von-tours.de/de/laternen/
„Hat das Böse in unserer Gegenwart Konjunktur?“, fragen sich nicht wenige. Grausamkeit gab es allerdings zu allen Zeiten. Brutalität kennen wir aus der Geschichte, nicht zuletzt von Eroberungszügen aus dem sogenannten Mittelalter und der frühen Neuzeit. Damals allerdings nicht so medial „gecovert“ wie heute: von Aggressoren selbst mit ihren Mobiltelefonen – und von Zuschauern.
Sollen Christen versuchen sich aus allem herauszuhalten? Verantwortung für irdische Dinge können wir nicht von uns schieben. Ich bin mitverantwortlich, zumindest für die Verteidigung von schutzlosen Schwachen (klassisch „Frauen und Kinder“, biblisch „Witwen und Waisen“). Im Hintergrund muss immer die Vision der Aussöhnung stehen. Jesus war nicht auf einen irdischen Sieg aus, aber er war auch nicht nur „soft“-friedlich. Jedenfalls rechnet er mit Gewalt, wenn er sagt: „Wenn dich einer auf die rechte Wange schlägt, dann halt ihm auch die andere hin!“ Dieses Hinhalten der anderen Wange gilt persönlich. Gemeinwesen von der Familie bis zum Staat allerdings müssen ihre berechtigte Existenz und ihre Mitglieder gegen Gewalt und Unrecht schützen.
Sollen wir Unbeteiligten von der Grausamkeit in der Welt nichts wissen wollen und einfach nicht hinsehen? Ich muss mir schon im Klaren sein, dass viel Böses in der Welt geschieht, aber ich muss nicht immer hinkucken. Der heilige Benedikt gibt den Mönchen den Rat, am Abend noch aus der Heiligen Schrift zu lesen, aber nicht die Bücher der Könige, da gehe es zu schlimm zu. Er hat gemeint, bei den ganzen Kriegen und Hurereien schlafen die Mönche nicht mehr gut. Man muss sich also schon die Frage stellen, wie viel Negatives, das uns ja instinktiv immer besonders interessiert, man sich zumuten will. Die Faszination für das Böse ist eine geheimnisvolle Tendenz, die aber nicht zum Guten führt.
Gott hat uns in Jesus Christus gezeigt, wie es in dieser Welt läuft. Nur ist eben nicht das Kreuz der Endpunkt, sondern die Auferstehung. (nach einem Interview mit Notker Wolf OSB)
Dieser Rundbrief („newsletter“) schaut schon bis Weihnachten voraus. In wenig mehr als drei Wochen beginnt ein sehr kurzer Advent. Diese Vorbereitungszeit auf Weihnachten hat immer das eine Thema „Gott selbst wird kommen und uns erretten“. Spannungsreich wird das durch die zwei Gesichtspunkte dabei:
- Der Herr ist bereits durch sein Menschwerden vor über 2000 Jahren in die Welt gekommen. Das feiern wir an Weihnachten.
- Zugleich erwarten wir sein Wiederkommen am Ende der Zeiten. Dieser Aspekt steht in den Gottesdiensten bis zum 16. Dezember im Vordergrund.
Keine Zeit im Jahr kennt mehr Bräuche als der Advent: Adventkalender, Adventkranz, Adventkerzen, Barbarazweige, St. Nikolaus, Wohltaten für Bedürftige, süßes Gebäck und heiße Getränke… Vieles davon wird sinn-los vermarktet, der Unterschied von Advent und Weihnachten verschwindet aus dem Bewußtsein, und am 25. Dezember scheint „alles gelaufen“ und vorbei zu sein. Nicht darüber jammern sondern selbst (-) bewußt durch den Advent voranschreiten und die Bräuche in Gemeinschaft pflegen! Möglichkeiten dazu finden Sie in diesem Rundbrief.
Außerdem lesen Sie im folgenden:
- Mit Gott unterwegs – nicht nur im Advent
- Der Stein vom Herzen
- St. Elisabeth-Tag – Klangfarbe
- Volkstrauertag
- Kommunionkurs
- Krippenspiel
- Advent-Kränze: Basteln und Segnen
- Advent-Bazar
- Offenes Adventsingen – Singalong
- Besondere Gottesdienste im Advent und rund um Weihnachten
- Frühstück für alle
- Ökumenisches Friedensgebet
- Wie verliere ich meinen Glauben
- Wohin soll ’s gehen
- Rückschau: Weltmissionssonntag
1. Mit Gott unterwegs
Der innere Weg – nicht nur im Advent und nicht nur zuhause:
1 Minute Stille
1 Minute Bitte
1 Minute Dank
1 Minute beten für andere
1 Minute beten für mich
Deine Hände geöffnet
Dein Herz erfüllt
Deine Wege gesichert
Dein Leben gesegnet
(nach einer Idee von https://www.auslandsseelsorge.de/pilgerseelsorge-santiago-de-compostela/)
2. Der Stein vom Herzen
Ihrem Auslandsseelsorger und vielen besorgten ist am 25. September ein Stein vom Herzen gefallen. Der Leiter des Auslandssekretariats der Deutschen Bischofskonferenz, Msgr. Peter Lang, Referent Dr. Michael Altmaier und Ihr Auslandsseelsorger waren zum Gespräch bei der Geschäftsführung des ungarischen Malteser Hilfsdienstes zur Klärung der Verzögerungen und wiederholten Änderungen des neuen Mietvertrags. Das Endergebnis ist jedenfalls, daß wir nun doch den ursprünglich zugesagten (aber zwischendurch wesentlich veränderten) Vertrag unterzeichnen konnten.
Das bedeutet, daß wir die Dienstwohnung und das Büro bis Mitte November 2027 mieten und den großen Saal nach vorheriger Reservierung nützen können (zB an Sonntagen nach der Messe, zum Kommunionkurs, zum monatlichen „Frühstück für alle“, zu den Krippenspiel-Proben usw.)
Danke und Vergelt ’s Gott allen, die beigetragen haben – Rechtsanwälten für die juristische Beratung „pro bono publico„, Engagierten für Lobby-Arbeit hier und im Ausland, für die Gespräche und für das Mittragen im Gebet!
3. St. Elisabeth-Tag – Klangfarbe
Das Patronatsfest unserer deutschsprachigen Auslandsgemeinde am 19. November fällt in diesem Jahr auf einen Sonntag und ist der „Welttag der Armen“. Wie in vielen anderen Ländern sammelt die katholische Kirche in Ungarn für die Caritas: www.karitasz.hu
Ein Festkonzert an der historischen Rieger-Orgel aus dem Jahr 1898 beschließt diesen Tag um 18:00 Uhr. „Unsere“ beiden Organisten, Ádám Kecskés und Rita Kály-Kullai, stellen den Reichtum an Klängen vor, der auf dieser kleinen aber feinen Orgel möglich ist. Als Benefizkonzert dient es zur Finanzierung eines neuen, leisen Motors für den Blasbalg. Siehe Anhang „2023 11 19 Orgel.pdf“
4. Deutscher Volkstrauertag
Der (nicht-kirchliche) Volkstrauertag in Deutschland erinnert seit 1922 an die Opfer von Gewalt und Krieg aller Nationen und wird zwei Sonntage vor dem Ersten Adventsonntag begangen. Er fällt also praktisch immer auf unser Patronatsfest „St. Elisabeth“.
Hier in Ungarn organisiert die Deutsche Botschaft um 14:00 Uhr eine militärische Gedenkfeier am Soldatenfriedhof in Budaörs/Wudersch, an der auch die evangelische deutsche Pfarrerin und Ihr Auslandsseelsorger mitwirken.
5. Kommunionkurs
Nach einigen Unsicherheiten beginnt jetzt nach den Herbstferien wieder ein kleiner Kurs zur Vorbereitung auf die Kommunion und das Sakrament der Versöhnung: an vereinbarten Freitagen um 16:30 Uhr. Die Erstkommunion feiern wir voraussichtlich am 28. April in der Sonntagsmesse um 10:15 Uhr.
6. Krippenspiel
Gerne organisieren wir wieder für die ökumenische Feier am Heiligen Abend um 16:00 Uhr ein Krippenspiel. Kleinere und größere Kinder, die mitmachen wollen, müssen bei den Proben an den Samstagen im Dezember von 10:30 bis 12:00 Uhr (auch schon vor dem Ersten Adventsonntag!) und natürlich am Heiligen Abend zur Aufführung dabei sein.
7. Advent-Kränze: Basteln und Segnen
Am Samstag vor dem Advent, 2. Dezember, von 9:00 bis spätestens 10:30 Uhr, können Sie – auch mit Kindern – im Saal Ihren Adventkranz selbst basteln. Bringen Sie dazu mit: Werkzeug (zB eine Zange), Kerzen (zB drei violette und eine rosa oder vier rote) und was Sie eventuell als weitere Dekoration verwenden möchten (rote oder violette Bänder, Zapfen/Tschurtschen/Bockerl…). Reisig, Blumendraht und einige wenige Stroh- oder Styroporreifen stellen wir gegen eine angemessene Spende zur Verfügung. Ohne Stroh und Styropor können Sie auch einen Reifen aus Zeitungspapier basteln.
(Danach beginnt am selben Tag um 10:30 Uhr die erste Probe für das Krippenspiel. Siehe oben Punkt 6.)
Bringen Sie Ihren Adventkranz – selbst gebastelt oder gekauft – am Ersten Adventsonntag, 3. Dezember, in die Heilige Messe mit. Alle Adventkränze werden gesegnet.
Zuhause können Sie die Kerzen an Ihrem Adventkranz zum Beten entzünden. Siehe auch oben Punkt 1.
8. Advent-Bazar
Der Adventbazar des Kulturkreis Budapest ist bei uns zu Gast:
2. Advent-Sonntag, 10. Dezember, nach der Sonntagsmesse im Innenhof und im Saal
9. Offenes Adventsingen – Singalong
Donnerstag, 14. Dezember, ab 18:00 Uhr im großen Saal (Fő utca 43, durch den Innenhof, links): einfach Singen von Adventgesängen. Wer ein bestimmtes Lied gemeinsam singen möchte, kann sich rechtzeitig vorher melden (zB per E-Mail), selbst wenn die Noten dafür nicht vorhanden sind.
10. Besondere Gottesdienste im Advent und rund um Weihnachten
Rorate, also adventliche Morgenmessen feiern wir an den beiden Samstagen um 8:00 Uhr
- 9. Dezember
- 16. Dezember
Anschließend ist Gelegenheit zum Frühstück im Saal und Probe für das Krippenspiel.
Abgesehen von den regelmäßigen Sonntagsmessen um 10:15 Uhr feiern wir folgende Festgottesdienste:
- Freitag, 8. Dezember, 18:30 Uhr: Hochfest der ohne Erbsünde empfangenen Jungfrau und Gottesmutter Maria („Erwählung Mariens“ – 9 Monate vor ihrem Geburtsfest)
- Dienstag, 19. Dezember, 7:40 Uhr: ökumenischer Schulgottesdienst an der Deutschen Schule Budapest
- Heiliger Abend, Sonntag, 24. Dezember, 16:00 Uhr: ökumenische Andacht, Krippenspiel
- Weihnachten, Montag, 25. Dezember, 10:15 Uhr: Heilige Messe
- Montag, 1. Januar, 10:15 Uhr: Heilige Messe
- „Dreikönig“, Samstag, 6. Januar, 10:15 Uhr: Heilige Messe
11. Frühstück für alle
Das offene Frühstück für alle, ohne Verpflichtung, am zweiten Dienstag im Monat zwischen 10:00 und 12:00 Uhr im Saal
- 14. November
- 12. Dezember
- 9. Januar
- 13. Februar
12. Ökumenisches Friedensgebet
Eine halbe Stunde Gebet, Bibel, Stille, Gesang… am dritten Montag im Monat von 18:30 bis 19:00 Uhr in der Kirche
- 20. November
- 18. Dezember
- 15. Januar
13. Wie verliere ich meinen Glauben
Der anglikanische, irisch-britische Schriftseller C. S. Lewis hat in seinem satirischen Werk „Dienstanweisungen für einen Unterteufel“ darüber geschrieben, wie man einen gläubigen Christen zum Unglauben verführen kann. Ein deutscher Journalist schreibt im selben Sinn einen Podcast, den man ohne Anmeldung oder weitere Apps im Internet anhören kann: „Wie verliere ich meinen Glauben„. Die Hör-Beiträge dauern jeweils ungefähr sechs bis sieben Minuten.
14. Wohin soll ’s gehen?
Zum Weltjugendtag in Lissabon im vergangenen Sommer startete die internationale, breit gefächerte website www.followyourvocation.com. Vor allem für jungen Menschen bietet sie Orientierung auf dem Weg, Gottes Ruf zu folgen – im Eheleben, als Priester oder im Ordensleben, in der Gemeindearbeit, im Ehrenamt…
15. Rückschau Weltmissionssonntag
Am 15. Oktober haben Sie Hilfsprojekte der Päpstlichen Missionswerke „Missio“ mit HUF 45.000,– unterstützt (das entspricht zum damaligen Kurs EUR 116,06): durch den Kauf von fair gehandelten Schokoladepralinen, blauen Kartoffelchips und Spenden.
- Indien: Sichere Unterkünfte und gemauerte Häuser in den Slums von Kalkutta
- Syrien: Hilfe für vom Krieg und Erdbeben betroffene Familien
- Uganda: Wiederaufforstung und Förderung von Umweltschutz
- Ruanda: Wiederaufbau eines von der Flutkatastrophe zerstörten Schulzentrums
Vergelt ’s Gott!
Übrigens: Kennen Sie und Ihre Kinder den Unterschied von Weihnachtsmann und heiligem Nikolaus? Hier klicken und hinunterblättern: https://www.weihnachtsmannfreie-zone.de/hintergrund/
In Ungarn sind aus Schokolade praktisch nur Weihnachtsmänner erhältlich, keine „Nikoläuse“. Aber Sie können mit Kindern die kleinen Schoko-Weihnachtsmänner zu Nikolausfiguren umarbeiten: https://www.weihnachtsmannfreie-zone.de/app/download/9087642176/Nikolausbastelbogen.pdf?t=1574948116
Dort, wo wir Verantwortung haben – auch für uns selbst als Tempel Gottes – gehen wir den Weg zum Guten. Der Gute, Jesus Christus, begleitet uns, wenn wir ihn lassen.
Herzliche Grüße
Bernhard Kollmann
Auslandsseelsorger
Német Lelkészség
Fő u. 43
1011 Budapest
Sonntagsmesse 10:15 Uhr (anschließend Gemeindekaffee nebenan im Saal und im Innenhof)
Fremdsprachige Messen in und um Budapest: www.iec2020.hu/en/foreign-language-holy-masses-budapest
Fremdsprachige Messen in der Erzdiözese Gran-Budapest: https://www.visitesztergom-budapest.hu/en/holy-masses-1
Fremdsprachige Messen in Ungarn: https://katolikus.hu/artikel/4324
Deutschsprachige Auslandsseelsorge weltweit: https://www.auslandsseelsorge.de/auslandsgemeinden-weltweit/
Vergelt ‘s Gott für Ihre Unterstützung – gelegentlich oder per Dauerauftrag!
- in Ungarn in Forint an „Német Lelkészség“ bei UniCredit Bank Hungary, BACXHUHB: HU88 1091 8001 0000 0105 2230 0007
- in Euro an „Katholisches Auslandssekretariat“ bei Commerzbank, DRESDEFF370: DE72 3708 0040 0211 4021 00. Hier unbedingt „Budapest“ im Verwendungszweck (mit-) angeben! Spendenbescheinigung für das Finanzamt auf Anforderung erhältlich